Als wir Pepe mit 15 weiteren Katzen 2015 aus einem Haus in Rheinbach - Hilberath herausholten, waren wir nur entsetzt und traurig, wie man Lebewesen so halten konnte. 8 dieser Katzen wurden in einem dunklen, feuchten Kellerloch gehalten, 8 Jahre lang sahen sie kein Tageslicht oder bekamen Wärme als die eigene, die sie durch zusammen kuscheln gewannen. Verschreckt, scheu und total ängstlich saßen sie teilweise regungslos in irgendeiner schmutzigen Ecke und warteten, was mit ihnen passieren würde. Ein Bild, dass die Helfer bis heute immer noch vor Augen haben und niemals vergessen werden.
Wir haben uns dieser Katzen liebevoll angenommen und viele von ihnen haben wir jahrelang begleitet, so auch Pepe. Pepe war sehr scheu und wurde mit einer Katzendame auf einen Hof vermittelt, diese Leute zogen leider weg und konnten Pepe nicht mitnehmen. Die Katzendame starb vor einiger Zeit. Wir haben Pepe nach so vielen Jahren wieder aufgenommen, ihn zum Tierarzt gebracht und behandeln lassen. Zähnchen wurden saniert und so konnte Pepe noch ein paar Jahre im Katzenhaus verbringen…dachten wir.
Er hatte nur noch einen Sommer bei uns, den genoss er aber auch buchstäblich.
Im Cathome hatte sich Pepe ein Schlaf- und Aufenthaltshäuschen ausgesucht und ließ sich da auch das Futter servieren. Jeden Morgen und Abend gab er lautstark seinen Aufenthalt bekannt. Am Anfang erschreckten sich unsere Helfer, dachten es wäre ihm nicht gut, aber nein, er machte sich einfach bemerkbar.
Im Spätherbst merkten wir an seinem struppigen Fell, dass es ihm nicht gut ging und wir brachten ihn zum Tierarzt. Die Nierenwerte und sein Allgemeinzustand waren katastrophal, der Tierarzt konnte ihn nur noch erlösen. Wir waren alle sehr traurig, aber 16 Jahre waren für so einen geschundenen Wildling ja auch sehr viel. Wir denken oft an ihn zurück und hoffen, dass es ihm im Katzenhimmel nur noch gut geht.
Doch eines Tages schien es ihm nicht gut zu gehen, er ließ sich ohne Murren in eine Box setzen und so ging es ab um Tierarzt. Es war für Hajo die letzte Fahrt, denn er hatte FiP, der komplette Bauchraum war über und übergefüllt mit gelbbrauner Flüssigkeit. Die Tierärztin schüttelte den Kopf und konnte Hajo nur noch erlösen. Auch wenn der kleine Kerl sich niemals hat anfassen lassen, wurde er geliebt so wie er war und das ist das Wichtigste im Leben eines Streuners, der sein Leben den Menschen zu verdanken hat, die sich kümmern oder auch nicht. Auf Wiedersehen lieber Hajo, wir wünschen dir das Katzenparadies, in dem es dir noch viel besser geht als hier auf der Welt!