Fundkatzen und ihre Kitten-Tierschützer am Limit

vom 26. August 2023      Zurück zur Übersicht     
Die Katzenschutzfreunde beklagen, dass viele Menschen, die sich unüberlegt und somit verantwortungslos Katzen während des Heimtierbooms in der Coronazeit angeschafft haben und diese jetzt schnellst möglich wieder loswerden wollen. Manche machen sich noch nicht einmal die Mühe, ihre Katzen bei einer Tierschutzorganisation abzugeben. Sie setzen das arme Tier einfach auf die Straße. Oftmals unkastriert, tragend und auch nicht gechipt, so dass beim Auffinden der Katze nicht nachvollziehbar ist, wem diese Fellnase gehört.

Das Sichern, die Unterbringung, die Tierarztkosten etc. werden den Tierschutzorganisationen überlassen.
Ein weiteres, großes Problem sind die seit 2023 enorm gestiegenen Tierarztkosten, die durch die Tierärztekammer beschlossen wurden.
Immer mehr Menschen, die sich jahrelang liebevoll um ihre Tiere gekümmert haben, sind einfach nicht mehr in der Lage, die hohen Tierarztgebühren z. B. für Impfungen, Krankheiten, Kastration etc. zu stemmen und sind gezwungen, ihre geliebten Tiere abzugeben.
Die Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr-Eifel e.V. müssen nicht nur bei Abgabe des geliebten Tieres weinende Besitzer trösten, auch für das Tier ist die Umstellung auf neue Menschen und eine neue Umgebung oft mit einem Trauma verbunden.
Ebenfalls problematisch: einige Tierschutzorganisationen bringen Katzen aus dem Ausland zwecks Vermittlung nach Deutschland. Allerdings, sollte die Katze bei den neuen Besitzern doch nicht passen oder sie muss aus familiären oder gesundheitlichen Gründen der Halter wieder ausziehen, nehmen diese Tierschutzorganisationen die Tiere selten wieder zurück. Und somit landen auch diese Katzen wieder in den Tierheimen oder bei uns.

Wir können uns über Katzennachwuchs nicht beschweren. In den letzten Monaten haben wir im Vergleich zu den Vorjahren mehr Katzen mit ihren Kitten, teilweise in erbärmlichem Zustand aufgenommen – hier einige Zahlen, um zu verdeutlichen, was ein einzelner Tierschutzverein leisten muss:
Zur Zeit (Stand: 24.08.2023) leben 23 erwachsene Katzen im Katzenhaus sowie im Aussengehege plus 13 erwachsene Katzen auf Pflegestellen sowie 11 Kitten im Katzenhaus plus 40 Kitten auf Pflegestellen. Ergibt 87 zu betreuende Katzen, wovon einige Kitten und erwachsene Katzen auf unseren ​Intensivstationen rund um die Uhr betreut werden müssen und einige sich in Quarantäne befinden.
Katzen sind die beliebtesten Haustiere in Deutschland. Doch nicht alle haben einen gemütlichen Platz zum Schlafen und regelmäßig Futter im Napf. Betroffen sind vor allem die Streunerkatzen, also die ursprünglich entlaufenen, ausgesetzten oder zurückgelassenen Hauskatzen und deren Nachkommen, die nun verwildert versuchen, draußen zu überleben und einen elenden Überlebenskampf führen müssen. Wilde Hauskatzen kennen viele Menschen aus Urlaubsländern.
Doch auch in Deutschland gibt es Millionen von ihnen. Es wird inzwischen davon ausgegangen, dass etwa zwei Millionen Katzen ohne menschliche Obhut ihr Dasein fristen.
Ein Grund für die unkontrollierte Vermehrung und Verelendung dieser Streunerkatzen ist, dass es in Deutschland keine flächendeckende Kastrationspflicht für Hauskatzen gibt.
Diese fordern auch die Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr-Eifel e.V. dringend ein, um das Elend der Straßenkatzen in den Griff zu bekommen.
Unkastriert kann schon eine einzige Katze für extrem viel Nachwuchs sorgen – binnen zehn Jahren können es theoretisch ca. 200 Millionen Nachkommen sein. Straßenkatzen in Deutschland sind in den meisten Fällen Nachfahren unkastrierter Hauskatzen. Hierzu erklärt der Deutsche Tierschutzbund, dass die Lebenserwartung von verwildert lebenden Katzen oft nur etwa sechs Monate beträgt.
Sie sind meist krank (Parasitenbefall, Katzenschnupfen, vereiterte Gebärmutter etc.), unterernährt und haben oft schwere Verletzungen. Sehr oft können die Tierschützer für die aufgefundenen Kitten nichts mehr tun und müssen sie erlösen. Katzen sind Haustiere, die von Menschen versorgt werden müssen, wie die Tierschützer betonen. Es sei ein großer Irrglaube, dass sie auch allein zurechtkommen und sich einfach ein paar Mäuse zum Überleben fangen können.

Nein, denn in Wirklichkeit sieht es so aus:
Abgemagerte Katzen, die in Scheunen oder abgelegenen Hinterhöfen ihre Babys zur Welt bringen und unkastrierte Kater, die schwere Verletzungen durch Revierkämpfe davontragen und herumstreunen und für weiteren Nachwuchs sorgen. Viele dieser Tiere sind herrenlos, irgendwann einmal ausgesetzt oder bereits in freier Wildbahn geboren.

Das Ganze nicht etwa irgendwo im Ausland, sondern hier bei uns in Deutschland. Für diese Tiere fühlt sich niemand verantwortlich...

Niemand? Aber das stimmt nicht, denn als ehrenamtlichen Tierschützer kümmern wir uns rund um die Uhr um diese verlassenen und kranken Streunerkatzen in Deutschland. Wir füttern, fangen ein, kastrieren, behandeln Infektionen und vermitteln die Tiere, die draußen nicht überleben werden. Die Tierschutzvereine, die sich unentwegt um ​streunende Katzen kümmern, kümmern sich um ein Problem, dass eigentlich nicht ihres ist. Verursacht wurde das Problem von einer Gesellschaft, die keine Verantwortung übernehmen will, von Menschen, die ihre Tiere nicht kastrieren lassen, sei es aus Geldnot oder Verantwortungslosigkeit und den Nachwuchs sich oftmals selbst überlassen, und von einer Politik, die seit Jahrzehnten zuschaut und nicht handelt. Etliche Städte und Kreise in Deutschland haben das Problem erkannt und bereits eine Kastrationspflicht erlassen.
Diese Verordnung muss auch kontrolliert werden, sonst nützt sie nichts. Wir sind der Meinung, dass die Politik nicht weiterhin alle Verantwortung auf die Tierschutzvereine abschieben darf! Es kann nicht sein, dass Einzelpersonen und Vereine die Versorgung von rund 2 Millionen herrenloser Katzen stemmen müssen, während Politiker und Behörden die Augen auch weiterhin verschließen.
Sollten sie einen Verein, der eine beispiellose Tierschutzarbeit leistet unterstützen wollen, melden sie sich auf der Hotline 02646915928 oder per Mail info@katzenschutzfreunde.de. Gerne auch Spenden, für die es auch Spendenquittungen gibt.
Volksbank RheinAhrEifel eG
IBAN: DE61 5776 1591 0416 1258 00
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